Bündnisvertreter bei Gedenkveranstaltung in Berlin (26.02.2012)
Unter den rund 1200 Vertretern aus Staat und Gesellschaft, die an der zentralen Gedenkfeier für die Opfer rechtsextremistischer Gewalt teilnahmen, waren auch Vertreter aus dem Ahrkreis. Karin
Keelan, Rita Kupfer, Agnes Menacher und Ali Tzinali waren als Gründungsmitglieder des Bündnisses Remagen für Frieden und Demokratie der Einladung des Bundespräsidenten gefolgt. Durch ihre
Teilnahme wollten die Mitglieder des Bündnisses ihre Achtung für die Opfer und Anteilnahme für die Angehörigen zum Ausdruck bringen.
Einen würdigeren Rahmen als das Konzerthaus am Gendarmenmarkt hätte man in Berlin wohl kaum finden können. Bewegend sprachen als Angehörige von Opfern Semiya Şimşek und Gamze Kubaşik über den
Verlust des Angehörigen und über die Belastung ihrer Familien durch haltlose Verdächtigungen. Bundeskanzlerin Angela Merkel bat in ihrer Rede die Angehörigen der 10 Mordopfer dafür um Verzeihung
und nannte die Morde „eine Schande für unser Land“. Zugleich würdigte sie die vielen Initiativen und ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger, die sich täglich gegen Fremdenfeindlichkeit und
für ein tolerantes Zusammenleben einsetzen. Nur am Rande ging die Bundeskanzlerin auf die Verantwortung von Politik, Behörden und Gesellschaft ein, versprach jedoch, alles zu tun, um Täter,
Helfershelfer und Hintermänner aufzudecken und einer gerechten Strafe zuzuführen. Zugleich werde alles in einem Rechtstaat Mögliche getan, damit sich so etwas nicht wiederholen könne. Die
Kanzlerin forderte, sich besonders dem Thema Rechtsextremismus in Zukunft mit großer Offenheit zu widmen, gegen Rechtsextremisten vorzugehen und sich den Ursachen zu widmen. Sie rief dazu auf,
gegen jede Form von Intoleranz und Gewalt einzutreten. „Demokratie lebt vom Hinsehen“, rief Frau Merkel den Anwesenden zu, und das gilt sicher auch im Kreis Ahrweiler, wo es gilt, den Aktivitäten
der Neonazis einen Riegel vorzuschieben.