EXIT-Deutschland begeht in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen.
20 Jahre erfolgreiche Ausstiegsarbeit mit mehr als 750 Menschen, denen sie geholfen haben, mit dem Rechtsextremismus zu brechen.
Dabei ist EXIT Deutschland immer wieder auf die Unterstützung von auch kleinen Organisationen wie dem Bündnis angewiesen.
Die letzte große Kooperation mit EXIT-Deutschland beging das Bündnis mit seiner
Aktion ‚Rechts gegen Rechts‘ am Tag der Demokratie 2015. Damals wurde für jeden Meter, den die Rechtsextremen gingen, Gelder für EXIT gespendet. Die
marschierenden Neonazis wurden dann mit dem ‚Zieleinlauf‘ der Aktion so verwirrt, dass sie das Rednerpult für Ihre Hauptreden und ihr abstruses Heldengedenken, brav direkt unter ein
Transparent der Aussteiger-Organisation gestellt haben. Eine beträchtliche Summe von über 2000,00€ kam damals zusammen.
Das war ein großer Spaß für alle Beteiligten, aber kein Spaß für die laufenden Nazis.
Das Bündnis wünscht EXIT-Deutschland viele weitere erfolgreiche Jahre und weiterhin viele neue, kreative Ideen, mit
denen es darum geht, neuen Nazis zu zeigen, dass ihre Ideologien keine guten sind.
Zum 20-jährige Bestehen hat EXIT ein Jubiläumsheft herausgebracht, in dem ein Überblick über die vielfältige Arbeit
von EXIT-Deutschland gegeben wird und Projekte und Initiativen vorgestellt werden, die die Ausstiegsarbeit rahmen. (Jubiläumsheft 20Jahre EXIT-Deutschland )
Karin Keelan
(Bündnis für Frieden und Demokratie Remagen)
Foto (privat): 8761: von links K.Keelan, M.Schmitt, L.Knothe, R.Kupfer
In Corona Zeiten ist alles anders. Das sonst aktive ehrenamtliche Leben ist zum großen Teil zum Erliegen gekommen.
Eigentlich hatte das Friedensbündnis eine große Veranstaltung an der Kapelle geplant, um an den 8.Mai zu erinnern, aber auch um sein
10-jähriges Bestehen zu feiern, dessen Gründung genau vor 10 Jahren mit einer großen Auftaktveranstaltung gefeiert worden war. Erste Proteste gegen Rechtsextremismus hatten Mitglieder
des jetzigen Bündnisses bereits 2005 organisiert, als Rechtsextreme einen Gedenkmarsch durchführten, obwohl oder gerade weil am selben Tag ein Veteranentreffen mit ehemaligen amerikanischen
Soldaten stattfand.
Dieses Jahr, durch die Pandemie eingeschränkt, veranstaltete das Bündnis für Frieden und Demokratie Remagen wenigstens eine
Erinnerungsstunde an den Tag der Befreiung vom 8.Mai.1945. „Andere, wichtige Themen dürfen nicht hinter Corona verschwinden, der 75. Jahrestag zum Kriegsende gehört unbedingt dazu", so Michaela
Schmitt aus dem Sprecherteam des Bündnisses. Die angemeldete Versammlung fand an der Friedenskapelle,
Joseph-Rovan-Allee, unter den vorgegebenen Abstandsregeln statt.
Wie bereits in 2015 griff das Bündnis die Rede des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker als Thema auf.
8.5.2020
Zitate Richard von Weizsäcker, gesammelt für die Homepage und die Erinnerungsversammlung am 8.5.2020
Werner Unkelbach:
Die Bitte an die jungen Menschen lautet: Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass gegen andere Menschen, gegen Russen oder Amerikaner, gegen Juden oder Türken, gegen
Alternative oder Konservative, gegen Schwarz oder Weiß. Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander.
Claudia Seek:
Frieden kannst Du nur haben, wenn Du ihn gibst!
( Marie von Ebner-Eschenbach )
Lothar Knothe
Wir gedenken insbesondere der sechs Millionen Juden, die in deutschen Konzentrationslagern ermordet wurden.
Wir gedenken der ermordeten Sinti und Roma, der getöteten Homosexuellen, der umgebrachten Geisteskranken, der Menschen, die um ihrer religiösen oder politischen Überzeugung willen sterben
mußten.
Schuld oder Unschuld eines ganzen Volkes gibt es nicht. Schuld ist, wie Unschuld, nicht kollektiv, sondern persönlich.
Christl Schurwanz
Schuld oder Unschuld eines ganzen Volkes gibt es nicht. Schuld ist, wie Unschuld, nicht kollektiv, sondern persönlich. ….
Wir alle, ob schuldig oder nicht, ob alt oder jung, müssen die Vergangenheit annehmen.
Wir alle sind von ihren Folgen betroffen und für sie in Haftung genommen.
Karin Keelan
Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren.
Rita Kupfer
Wir gedenken insbesondere der sechs Millionen Juden, die in deutschen Konzentrationslagern ermordet wurden.
Wir gedenken der ermordeten Sinti und Roma, der getöteten Homosexuellen, der umgebrachten Geisteskranken, der Menschen, die um ihrer religiösen oder politischen Überzeugung willen sterben
mußten.
Die Bitte an die jungen Menschen lautet: Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass gegen andere Menschen, gegen Russen oder Amerikaner, gegen Juden oder Türken, gegen
Alternative oder Konservative, gegen Schwarz oder Weiß. Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander.
Antwort auf Krieg und Gewaltherrschaft im Artikel 1 unserer Verfassung: "Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder
menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt."
Wenn wir uns erinnern, wie rassisch, religiös und politisch Verfolgte, die vom sicheren Tod bedroht waren, oft vor geschlossenen Grenzen anderer Staaten standen, werden wir vor denen, die heute
wirklich verfolgt sind und bei uns Schutz suchen, die Tür nicht verschließen.
Rechtsextremismus und Antisemitismus spielt sich nicht nur woanders
ab! Augen auf, auch hier bei uns!
(Bild privat fotografiert in Unkelbach nahe Kindergarten und Feuerwehr!)
Es ist nicht nachzuvollziehen wer sowas macht und somit seine
unmenschlichen Gedankengebäude so in die Öffentlichkeit trägt. Aber, sollte diese menschenverachtende Ideologie Risse bekommen gibt es Hilfe:
Ausstieg ist immer eine Alternative! Hier wird Dir geholfen: EXIT-Deutschland
Bündnis für Toleranz und
Weltoffenheit
Gemeinsame
Erklärung
Rheinland-Pfalz ist ein tolerantes und weltoffenes
Land. Die Menschen, die hier leben, bekennen sich zu den unveräußerlichen Menschenrechten, zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Diese Werte des Grundgesetzes und der Landesverfassung
Rheinland-Pfalz garantieren ein friedliches Zusammenleben in Freiheit und Würde.
Wir treten deshalb aktiv ein für Toleranz und
Weltoffenheit. Wir respektieren und schätzen die nationale, religiöse, weltanschauliche und kulturelle Vielfalt der Menschen in unserem Land. Gegenseitige Wertschätzung und vorurteilsfreies
Miteinander sind Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben. Eine freie, vielfältige und offene Gesellschaft kann nur bestehen, wenn Meinungs-, Gewissens-, Religions- und Pressefreiheit nicht
in Frage gestellt werden. Dafür setzen wir uns ein.
Die Taten von Terroristen und Extremisten dürfen
nicht dazu führen, dass unsere Gesellschaft gespalten wird, dass Intoleranz und Vorurteile geschürt werden. Wir sprechen uns gegen Hasspropaganda und Diskriminierung in jeder Form aus. Die
Errungenschaften der demokratischen und offenen Gesellschaft gilt es täglich neu zu leben und zu verteidigen.
Wir werden deshalb in unserem Wirkungsbereich die
Botschaften dieser gemeinsamen Erklärung weiter leben und verbreiten.
Mainz, den 6. Februar 2015