Vor Ort aktiv – In Potsdam dabei! (05.11.2012)
Bündnis Remagen bei bundesweitem Treffen

Gert Niel-Ahlers und Werner Unkelbach vom Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie hatten sich auf den Weg gemacht, um sich mit zahlreichen Bündnispartnern und Vertretern aus dem gesamten Bundesgebiet zu treffen. Es ging darum zivilgesellschaftliche Akteure, die sich gegen Rechtsextremismus und für ein tolerantes und demokratisches Miteinander engagieren, nicht nur an einen Tisch zu holen, sondern neue Herausforderungen und Perspektiven anhand von Praxisbeispielen miteinander zu diskutieren.
Zu dem Thema „Vor Ort aktiv - Herausforderungen und Perspektiven für lokale Bündnisse gegen Rechtsextremismus“ hatten das Bündnis für Demokratie und Toleranz – Gegen Extremismus und Gewalt (BfDT), die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), die Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“ und das Aktionsbündnis Brandenburg nach Potsdam eingeladen.
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung begrüßten der Leiter des Geschäftsstelle des Bündnisses für Demokratie und Toleranz, Herr Dr. Gregor Rosenthal und die Leiterin der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“, Frau Angelika Thiel-Vigh die rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im historischen Kutschstall im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte am Neuen Markt in Potsdam.
In einem anschließenden Podiumsgespräch referierten Frank von Woedtke von der Regiestelle „Toleranz fördern - Kompetenz stärken“ (Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben), Frau Angelika Thiel-Vigh, Frau Hildegard Rode vom Ministerium für Arbeit und Soziales Sachsen-Anhalt und Herr Reinhard Rohde vom Lokalen Aktionsplan der Stadt Celle über Förderstrukturen und -möglichkeiten für ehrenamtliche Bündnisse.

Am Samstag ging es dann in die praktische inhaltliche Arbeit. Die Workshops befassten sich mit fünf komplexen Themenschwerpunkten, wie beispielsweise „Verein(t) gegen Rechtsextremismus – Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus in der Vereinsarbeit“, „Rechtsdemokratisch, rechtspopulistisch, rechtsextrem? - Gemeinsamkeiten und Unterschiede“ oder auch „Gegen Rechtsextremismus mobilisieren und „dranbleiben“ - Wandel von Bündnissen bei neuen Herausforderungen“.
Die Teilnehmenden konnten nicht nur ihre Erfahrungen in die jeweiligen Workshops einbringen, sondern auch neue Ideen und Ansätze für zivilgesellschaftliches Engagement im Kampf gegen Rechtsextremismus miteinander diskutieren. Die wichtigsten Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dann im Rahmen eines gemeinsamen Plenums präsentiert.
Den Abschluss bildete ein Podiumsgespräch zum Thema "Zivilgesellschaftliches Engagement im ländlichen Raum“ zwischen Herrn Rudolf Schäfer vom Bürgerforum Gräfenberg, Herrn Günther Hoffmann vom Verein für politische Kultur - Demokratisches Ostvorpommern, Herrn Nico Scuteri vom Mobilen Beratungsteam Neuruppin und der Politikwissenschaftlerin Frau Britta Schellenberg von der LMU München, die das Podium auch gleichzeitig moderierte.
Das große bundesweite Interesse an der Veranstaltung aber auch der rege und intensive Austausch innerhalb der Workshops haben nicht nur fruchtbare Arbeitsergebnisse hervorgebracht, sondern auch gezeigt, wie wichtig zivilgesellschaftliches Engagement für den Zusammenhalt einer Gesellschaft ist und welchen unverzichtbaren Baustein sie für unser demokratisches Wertesystem leistet.

VOR ORT AKTIV... NOTIZEN VON GERT NIEL-AHLERS UND WERNER UNKELBACH


26. -. 27.10.12 in Potsdam
Im Barockensemble Potsdam (Gewölbehalle) am Freitag
Mercure Hotel Potsdam City am Samstag

Veranstalter:
Bündnis für Demokratie und Toleranz (bfdt) Friedrichstraße 50 10117 Berlin
Tel.: 030 / 25 45 04 – 466 FAX: 030 / 25 45 04 – 478 buendnis@bpb.bund.de

Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) Adenauerallee 86 53113 Bonn E-Mail: info@bpb.de
Tel +49 (0)228 99515-0 (Zentrale) Tel +49 (0)228 99515-115 (Kundenberatung) Fax +49 (0)228 99515-113

In Kooperation mit
Koordinierungsstelle "Tolerantes Brandenburg" Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg Heinrich-Mann-Allee 107, 14473 Potsdam Tel.: 0331-866-3560/63/64/65
Telefax: 0331-866-3566 E-Mail: tolerantes.brandenburg@mbjs.brandenburg.de

Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit
Mittelstraße 38/39, 14467 Potsdam, Deutschland E-Mail: kontakt@aktionsbuendnis-brandenburg.de
Fax: 0331 505824-29

Freitag 26.10.12 von 17 -19.30 Uhr
Eröffnung und Begrüßung
Dr. Gregor Rosenthal, Leiter der Geschäftsstelle des bfdt,
nennt drei Ziele:Bessere Vernetzung von Bundesbündnis und LandesbündnissenErfolgskontrolle der Aktionen vor OrtInformationsaustausch muss verbessert werden
Angelika Thiel-Vigh, Leiterin der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“

Vier Kurzreferate:
Frank von Woedtke, Regiestelle „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" referiert über Struktur und Möglichkeiten des ProjektsBeratungsnetzwerke
Entwicklung von StrategienKommunale Aktionspläne (alle Infos über http://www.toleranz-foerdern-kompetenz-staerken.de/). Es gab 2011 ca. 200 Projekte.
Die Fortführung und Mittelausstattung sind in der Diskussion; Akteure und Interessenten sind aufgefordert sich zu orientieren à Finanzierung über kommunale Haushalte, Fundraising etc.Adresse der Regiestelle

Spremberger Str. 31 02959 Schleife
Tel.: 035773-7399-0 E-Mail:kontakt@toleranz-foerdern.de
Die Regiestelle ist das Referat 304 beim
Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben
Sibille-Hartmann-Str. 2-8 50969 Köln Telefon: 0221-3673-0 Telefax: 0221-3673-4661
http://www.bafza.de/aufgaben/toleranz-foerdern-kompetenz-staerken.html

Angelika Thiel-Vigh stellte das Handlungskonzept des Landes Brandenburg vor:
Quellen:
das Handlungskonzept http://www.tolerantes.brandenburg.de/media_fast/5791/Handlungskonzept.pdf vor,
das „Demokratiemobil“
http://www.tolerantes.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb1.c.154812.de ,
die Kooperationsvereinbarungen
http://www.tolerantes.brandenburg.de/sixcms/detail.php?template=kooperation_tbb ,
die Partner
http://service.brandenburg.de/lis/detail.php?id=213797 ,
das Beratungsnetzwerk http://www.tolerantes.brandenburg.de/sixcms/detail.php/bb2.c.453358.de.

Seit 1998 entwickelt. Alle Ressorts sind praktisch beteiligt. Wirkung ist erkennbar. Es muss reagiert werden auf Veränderungen der Aktionsorte, Handlungsstile, Strategien und Taktiken der rechtsradikalen Szene. Die Zahl der Bündnisse von ca. 20 -25 ändert sich meist in Abhängigkeit davon.
Die Koordinierungsstelle ist auch bei Facebook präsent, App ist in Arbeit

>>>>>>>>(RLP-Verweis: http://beratungsnetzwerk-rlp.de/startseite/index.html)<<<<<<<<<<

Hildegard Rode, Koordinierungsstelle Sachsen-Anhalt, zu den Förderstrukturen in Sachsen-Anhalt, die seit 2006 entwickelt wurden:Lokale Bündnisse (z.Z. 21)Förderung durch Landeszentrale für politische Bildung und das Netzwerk für Demokratie und Toleranz
- Veranstaltungen
- Fachgespräche, Vernetzungstreffen
- Fortbildungen
- PublikationenFörderung und Unterstützung durch die LAP
-Förderung von Initiativen
-LAP als Partner für lokale Arbeit gegen Rechtsextremismus
- Kooperation in den BegleitausschüssenFörderung und Unterstützung durch das Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus
-Begleitung von Bündnisgründungen
- Unterstützung von Vorhaben
- Fortbildung zu präventiven Maßnahmen gegen RechtsextremismusLandesprogramme für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit
- Sicherung und Ausbau von Unterstützungsangeboten für LAP
- Nachhaltigkeit sichern bei den LAP
Aus dem Plenum wird auf Handlungsbedarf hingewiesen: - NPD-Landtagswahlergebnis 2011 = 4,6 %, Schwerpunkte Stendal und Insel wegen Ansiedlung entlassener Sexualtäter, Trauermarsch Magdeburg. Frau Rode entgegnet: „Ungeduld ist nicht hilfreich“

Adressen: Landeskoordinierungsstelle des Beratungsnetzwerkes beim Ministerium für Gesundheit und Soziales Sachsen-Anhalt
Hildegard Rode
Turmschanzenstraße 25, 39114 Magdeburg Telefon: 0391 – 567-4653 E-Mail: Hildegard.Rode@ms.sachsen-anhalt.de
Informationen zur Kampagne "Hingucken! Für ein demokratisches und tolerantes Sachsen-Anhalt" und zum Internetportal:
Landeszentrale für politische Bildung Cornelia Habisch, Tel.: 0391/567-64 59
http://www.sachsen-anhalt.de/index.php?id=24564

Reinhard Rohde, Mitglied im Begleitausschuss Celle, berichtet vom Lokalen Aktionsplan Celle:
Projekte werden „Stadtgespräch“. Ca. 70 000 Einwohner, Ausländer 5 % (davon 23 % Kurden).
Hohe Unterbeschäftigungsquote. Ca. 30 % älter als 60 Jahre.
Ca. 3000 Eziden (Jeziden, Yeziden), zugezogene Neonazis („Alternativleben“ auf einem angekauften Bauernhof) und Bündnisaktivisten.
Begleitausschuss besteht aus 30 Personen (15 weiblich, 15 männlich, davon 6 mit Migrationshintergrund). Interne Koordinierungstelle à Referat Integration der Stadtverwaltung.
2011 wurden von 33 Anträgen à 8 und 2012 von 31 à9 genehmigt, (Auf Nachfrage wurden überwiegend finazielle Schranken für die Ablehnungen genannt).
Beispiele unter http://www.vielfalt-in-celle.de/ und www.celle-im-nationalsozialismus.de

In der Frage und Diskussionsrunde wurden u.a. vorgetragen:Wie können wir Nachhaltigkeit sicherstellen nach dem LAP?
à kommunale Strukturen schaffen um ein anders Denken zu fördern
à eigene Initiativen der Kommune (z.B. stellt Chemnitz eigene Fördermittel ein)
à Kooperationsvereinbarungen mit örtl. Wirtschaft, Sponsoring, Fundraising
à Politik ist gefordert! Demokratieförderung ist Aufgabe der Länder und Kommunen
Bund kann nur Projekte fördern.Probleme in Sachsen-Anhalt à siehe oben
Öffentlichkeitsarbeit ist sehr wichtig, Dokumentation der Projekte
à Beratung durch Regiestelle einholen!


Samstag 27.10.12 von 9.30 – 16.00 Uhr
Das Grußwort von Burkhard Jungkamp, Staatssekretär für Bildung, Jugend und Sport in Brandenburg und Koordinator für das Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg“ wg. „Überlastung“ ausgefallen.

Es wurden 5 Workshops angeboten:
Gert hat W 5 und Werner W 2 gewählt.W1 Grenzen setzen – Informationen und Praxistips zum Umgang mit rechtsextremen Aktivitäten im WebW2 Verein(t) gegen Rechtsextremismus – Handlungsstrategien gegen Rechtsextremismus in der Vereinsarbeit W3 Rechtsdemokratisch, rechtspopulistisch, rechtsextrem? Gemeinsamkeiten und UnterschiedeW4 Gegen Rechtsextremismus mobilisieren und „dranbleiben“ - Wandel von Bündnissen bei neuen Herausforderungen
W5 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – wie „verkauft“ man eigene Aktivitäten?

Notizen von Gert zu W5:

Referent: Jens Thomas, Soziologe, Journalist, Dozent

- Thesenpapier von Jens Thomas „Aufbau einer Pressemitteilung...“
- PR-Handbuch und
- Praxishilfe Fundraising für das Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz...“

Schwerpunkt ist der „Internetauftritt“. - Übersichtlichkeit, Bilder, „Mitmachqualitäten“ und Aktualität kommen beispielhaft in den Blickpunkt. Für „einen guten Netzauftritt müssen“ 3000 – 30000 € aufgewendet werden. Weil man damit schnell an Grenzen einer Bündnisarbeit stößt, empfiehlt sich durchaus die Reduktion auf ein Visitenkartenformat- auch unter dem Eindruck der Professionalität; verzichten sollte man nicht. Verbindungen zu „facebook“ und „twitter“ sind sinnvoll; die Pflege/Aktualisierung ist auch hier unbedingt notwendig. Die klassische PR-Arbeit über die Presseinformation ist nach wie vor sehr wichtig: Interesse weckende Schlagzeilen, knapp erklärende Unterüberschriften/ konkrete Botschaft, lebendiger und informativer Haupttext, max. eine DIN-A4-Seite, 1:1 übernahmefähig. Mitteilungen über die Bündnisarbeit sind dann bei den Medienvertretern willkommen.
Im Rahmen der allgemein wünschenswerten Einwerbung(Spenden) von Geld- und anderen Fördermitteln für die Bündnisarbeit wird auf Werbemöglichkeiten auf den Trägern der PR des Bündnisses hingewiesen.

Beispiel eines „Kompromisses“: http://www.zusammenruecken.com/

Notizen von Werner zu W 2:

Moderator: Thomas Weidlich, Sozialarbeiter, betreut das Projekt „Ohne Blaulicht“ beim Landesfeuerwehrverband Brandenburg à Info im Anhang
Referent: Hartmut Gutsche, Leiter Regionalzentrum für demokratische Kultur Nordvorpommern Rügen Stralsund in der Trägerschaft der Evangelischen Akademie M-V à www.regionalzentrum-eamv.de

Kurzreferat von Hartmut Gutsche:

Merkmale völkisch-autoritärer Ideologien (geschlossenes rechtsextremes Weltbild)„Rassisch“, ethnisch, religiös oder sozial à prinzipielle Ungleichwertigkeit von Menschen„Volksgemeinschaft“Unterordnung des EinzelnenAblehnung der DemokratieChauvinismus………….Nach Heitmeyer, Wilhelm à Hrsg. „Deutsche Zustände“ in „Das Syndrom gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“
Drei „gute“ GründeZu bagatellisieren:
1. Das sind doch nur Verblendete
2. Schuld sind die Rahmenbedingungen und „die da oben“
3. Ich habe kein ProblemNäher zu betrachten:
1. Image-Gründe à Wir sollten handeln
2. Rechtliche und gesetzliche Gründe
3. Ethnische und moralische Gründe

Zu Heitmeyer folgende Quellen :
àhttp://www.uni-bielefeld.de/ikg/Handout_Fassung_Montag_1212.pdf
àhttp://de.wikipedia.org/wiki/Gruppenbezogene_Menschenfeindlichkeit
àhttp://www.uni-bielefeld.de/ikg/zick/GMF%20Projekt_Skizze_2011.pdf

Erscheinungsformen:
Parteien, Kirchen, Sportvereine, Kameradschaften, Feuerwehr

Selbstverständigung im Verein:Wer genau sind „wir“?Womit haben „wir“ ein Problem?Warum haben „wir“ damit ein Problem?
Was genau wollen „wir“ ändern/erreichen?
Können „wir“ es allein ändern/erreichen?
Wo sehen „wir“ unsere Grenzen?
Wer sollte beteiligt sein?
Wie wollen „wir“ unsere Ziele erreichen?
Wie genau gehen „wir“ vor?

Ausgrenzen?
Ignorieren?
Demaskieren?
à Integrieren?

Aus der Diskussion ergeben sich folgende „Tips“:Offen reden à die Dinge beim Namen nennenInformiert sein, anspruchsvollPrinzipielle Gleichwertigkeit beachtenSituationsgerecht handelnAdressengerecht formulierenAnknüpfen an die BedürfnisseVerstöße ahnden à nach Satzung, Gesetzen, Regeln
Professionelle Hilfe beanspruchen, wenn erforderlich

Allgemeine vorbeugende Maßnahmen: T-Shirts, Banner, Aktionen

Vorstellung der Arbeitsergebnisse
Vorgabe: Die drei besten Tipps aus jedem Workshop à Nicht genau eingehalten

W 1 -Problematische Inhalte melden!
-Gegen bestimmte Inhalte protestieren!
-Presse einschalten!

W 2 siehe Notizen Werner

W 3 -Werte, konkrete Themen, Gleichwertigkeit
-Pluralität
-sozioökonomische Gerechtigkeit, Beziehungen

W 4 -Einbindung der „Offiziellen“
-Positionierung
-Möglichkeit zur Kreativität
-Ausdauer
-alle Altersgruppen, Schichten
-LAP als Verstärkung der ehrenamtlichen Arbeit
-Kooperation mit Sicherheitsbehörden

W 5 siehe Notizen Gert

aus Werners Notizen:
-Selbstverständnis?
-Wer macht was?
-Webseite muss gut sein! àprofessionelle Hilfe
-Pressemeldungen „üben“!
-„Face to face“ ist nach wie vor wichtig!

Podiumsgespräch:

Zivilgesellschaftliches Engagement im ländlichen Raum –Austausch und Perspektiven

auf dem Podium:

Britta Schellenberg, Politikwissenschaftlern an der LMU München , die auch das Gespräch moderierte
àhttp://www.cap-lmu.de/cap/mitarbeiter/schellenberg.php

Günther Hoffmann, Verein für politische Kultur – Demokratisches Ostvorpommernhttp://www.demokratisches-ostvorpommern.de/index.php?option=com_content&view=article&id=59&Itemid=65
Nico Scuteri, Mobiles Beratungsteam Neuruppin,http://www.gemeinwesenberatung-demos.de/DasMobileBeratungsteam/Neuruppin/tabid/969/Default.aspx
Rudolf Schäfer, Bürgerforum Gräfenberg,

Britta Schellenberg erläuterte zunächst den Begriff „ländlicher Raum“ nach der OECD:
Regionen < 150 E/km2http://www.laendlicher-raum.eu/index.php?content=Worum%20es%20geht
zu unterscheiden auchIn der Nähe von BallungszentrenFernab von Ballungszentren
Im ländlichen Raum findet man noch „Nestwärme“ unterliegt aber auch der „sozialen Kontrolle“.
Junge Leute wandern oft ab.

In den Orten im „Speckgürtel“ von Ballungszentren setzen sich rechtsextreme Gruppen oft fest.
Ein Beispiel ist Gräfenberg, aus dem Rudolf Schäfer berichtete à Anhang.
Günter Hoffmann berichtete von der mühevollen Arbeit in Ostvorpommern, aber auch von Erfolgen, so hat z.B. der Bürgermeister von Pasewalk nach anfänglicher Zurückhaltung einen Profi für die Pressearbeit eingestellt.
Nico Scuteri ist als mobiler Berater in der Region nordwestlich von Berlin
Die menschenverachtenden Umtriebe des Rechtsradikalismus kennzeichnen sowohl primitive Brutalität wie auch Raffinesse und Kreativität. Bündnisse gegen Rechts müssen sich darauf einstellen. Das ist ein arbeitsreiches und nerviges Unterfangen, dessen Ende nicht absehbar ist. Bündniskräfte werden dabei nicht nur von Rechtsextremisten verfolgt und attackiert, sondern sind auch schon einmal „Opfer“ von Sicherheitskräften. Ablehnungen, Verwarnungen, gar Verurteilungen sind zu beklagen. Die Demokratiefestigkeit ist aber wohl so ausgeprägt, dass man/frau sich nicht entmutigen lässt. Und „Mut“ brauchen wir weiterhin! Die „Wilhelm-Heitmeyer-Studie“ zeigt, dass menschenverachtende Randgruppendiskriminierung, zumal in den Köpfen, weit über den Kreis der Rechtsextremisten hinausgeht. Vgl. z.B.: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/1626892/


Anhang:

Ohne Blaulicht
Feuerwehr ist mehr als Retten, Löschen, Bergen, Schützen

Das Projekt unterstützt die Beratungs- und Konfliktbearbeitungskultur in den Feuerwehren des Landes Brandenburg und fördert die bewusste Wahrnehmung und aktive Gestaltung der gesellschaftlichen Funktion der Feuerwehren.

Die Engagierten in den Freiwilligen Feuerwehren und ihr Verband sind über ihren fachlichen Auftrag hinaus bedeutende Akteure im den Gemeinden. In ihnen finden sich die ehrenamtlich Engagierten von heute und die Bürgermeister von morgen. Sie prägen das Klima in den Orten und Regionen mit. Sie praktizieren die Prinzipien der demokratischen Kultur in der Wahrnehmung der Ehrenämter, in der Verbandsarbeit oder in der Ausübung von Mandaten in Selbstverwaltungsgremien.

Die Feuerwehren haben über ihre Aufgabe Brandschutz und die kameradschaftliche Geselligkeit hinaus eine bedeutende gesellschaftliche Funktion, die mit den Stichworten (politische) Bildung, (kameradschaftliche) Verständigung, (demokratische) Teilhabe und (bürgerschaftliches) Handeln skizziert werden kann.

Die Fähigkeiten, diese Funktionen auszuüben werden dort gestärkt, wo Veränderungsprozesse abgestimmt und ausgehandelt werden, wo Konflikte nicht ausgesessen, sondern aktiv bearbeitet werden, wo demokratiefeindliche Bestrebungen auf korrigierende Kommunikation stoßen.

Ohne Blaulicht unterstützt und stärkt diese Fähigkeiten, aufsuchend und anknüpfend, teilhabeorientiert und prozessorientiert durch Beratung (auch Konfliktberatung), Moderation, Schulung und praktische Unterstützung. Dabei wird nach Möglichkeiten gesucht, Beratungs- und Qualifizierungsprozesse auf die Möglichkeiten ehrenamtlich Tätiger zuzuschneiden. Dafür sollen auch externe Unterstützungsmöglichkeiten erschlossen werden.

Einen Infoflyer zum Projekt "Ohne Blaulicht" finden Sie hier zum Download.

Kontaktadresse:
Landesfeuerwehrverband Brandenburg e.V.
Projekt „Ohne Blaulicht”
Holzmarktstraße 6
14467 Potsdam

Eure Ansprechpartner:

Thomas Weidlich
Telefon 0172 9234995
thomas.weidlich@lfv-bb.de

Uwe Steinbeiß
Telefon 0172 1901075
uwe.steinbeiss@lfv-bb.de

Gefördert durch
• das Programm „Zusammenhalt durch Teilhabe” des Bundesministeriums des Innern
• das Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg” der Landesregierung Brandenburg
• den Landespräventionsrat Brandenburg

20.09.2011 von den Initiatoren der Aktion

Gräfenberg ist bunt (Auszug aus Wikepedia)
Anti-Nazi-Demonstration „Gräfenberg ist bunt“ am 18. August 2007 auf dem Marktplatz

Seit 1999 marschierte die NPD alljährlich am Volkstrauertag, von Dezember 2006 bis zum Herbst 2009 monatlich zum Gräfenberger Kriegerdenkmal. Dagegen richtete sich breiter und engagierter Bürger-Protest der Aktion Gräfenberg ist bunt [6], einer parteiübergreifenden Bewegung gegen Nationalsozialismus und Rassismus. Mit kreativen Aktionen setzen sich die Gräfenberger Bürger für Frieden, Vielfalt und Völkerverständigung ein. Das Bürgerforum Gräfenberg ist bunt hat überregionale Bedeutung, ist Träger des Würzburger Friedenspreises[7] und genießt bundesweit Anerkennung.[8][9]

Am Tag der Deutschen Einheit 2007 feierten 2000 Gräfenberger und Nazi-Gegner aus der Umgebung ein zweitägiges Fest Für Demokratie und Menschenrechte im geeinten Deutschland und protestierten mit einem ökumenischen Gottesdienst, vielen Grußworten und einem bunten kulturellen Programm gegen eine Versammlung von Neo-Nazis. Prominente Besucher waren Arno Hamburger, Susanne Kastner, Ulrich Maly, Eva Bulling-Schröter, Ulrike Gote, Elisabeth Scharfenberg und Christine Stahl.

Im Oktober 2009 hat die NPD erklärt, ihre Aktivitäten künftig mehr in die Oberpfalz, nach Niederbayern und ins nahegelegene Weißenohe (dem Wohnort der Gründer des Bürgerforums) zu verlegen.[10] Seit einigen Jahren organisieren Neonazis zudem Veranstaltungen in dem nur einige Kilometer entfernt liegenden Geschwand bei Obertrubach.[11]