Beeindruckendes Konzert für Frieden und Demokratie (12.05.2010)

Im Rahmen des Friedensfestes am 8. Mai, zu dem das Bündnis „Remagen für Frieden und Demokratie“ eingeladen hatte, fand ein Konzert in der Rheinhalle statt.
Schüler der Bläserklasse des Landesmusikgymnasiums Rheinland-Pfalz überzeugten mit erstaunlich reifen Darbietungen. Das Bläserquintett „Quintessenz“ eröffnete das Konzert mit einem Werk des Frühklassikers G.M.G. Cambini. Theresa Menacher bewies einfühlsames und rhythmisch versiertes Altblockflötenspiel in einer Suite des 1984 verstorbenen Komponisten Gordon Jakob. Cathrin Mauer folgte mit der Oboe und stellte ein Solowerk für dieses Instrument von G. Ph. Telemann vor.
Mit großem Interesse lauschte man dem Remagener Bassbariton Ulrich Schütte, den man für dieses Konzert hatte gewinnen können. Am Klavier begleitet von Christoph Schürmann, sang er den Monat „Oktober“ vor, eines der Liedvertonungen von Erich Kästners „13 Monate“ durch den Komponisten Edmund Nick, die man auf der gleichnamigen CD finden kann, die Schütte als Ersteinspielung kürzlich aufgenommen hat.
Zupackend geriet sein Vortrag von Tucholskys „Der Graben“ mit der kämpferischen Musik von Hanns Eisler.
Wie virtuos ein Horn erklingen kann, zeigte Jannik Neß in R. Schumanns „Adagio und Allegro“ für Horn und Klavier, souverän begleitet von Felix Luxem.
Eine Zäsur im musikalischen Ablauf des Konzertes stellte die Lesung der Lyrikerin Irena Wachendorff dar. Ihrem Auftaktaphorismus „Gott erschuf den Menschen nach seinem Bilde. Nach unserem formten wir uns dann den Feind“ liess Wachendorff in einem engagierte Vortrag sehr bewegende, zum Nachdenken auffordernde Gedichte folgen.
Anschließend überzeugte Theresa Menacher am Fagott, begleitet von Manfred Knoll, mit Werken des romantischen Komponisten L. Milde.
Einen Kontrapunkt dazu bildete die Aufführung einer Komposition des 2006 verstorbenen Komponisten Tilo Medek, der in Oberwinter lebte. In der Vertonung des Gedichtes „An die Lerche“ von Günter Eich erklangen zu Ulrich Schüttes warmem Bariton das Bläserquintett, Klavier und eine kleine Trommel, gespielt von Milan Dahle, in einem faszinierenden Abgesang auf alles Militaristische.
Der Rahmen wurde zum Abschluss durch ein weiteres Stück für Bläserquintett von G.M.G. Cambini stimmig gesetzt.
Die zahlreichen Zuhörer dankten mit langanhaltenden Applaus für dieses besondere Konzert den Künstlern, die ausnahmslos ohne Gage für das Friedensfest aufgetreten waren.
(Text: Wachendorff)