Erfolgreicher Auftakt zum Friedensfest in Remagen (15.04.2010)

Auf Einladung des AStA der Fachhochschule Remagen und des Bündnisses für Frieden und Demokratie referierte am vergangenen Mittwoch Altbürgermeister Hans Peter Kürten über das „Wunder von Remagen“, das Kriegsgefangenenlager in der Goldenen Meile und die Geschichte des Friedensmuseums. Gebannt folgten die über 50 Zuhörer im dicht besetzten Raum der Fachhochschule seinen Ausführungen.
Seit 45 Jahren, seit Kürtens Amtsantritt in Remagen, lässt ihn die Geschichte der Brücke von Remagen und des Gefangenenlagers nicht mehr los. Seine Vision, in den verkommenen Brückentürmen ein Friedensmuseum einzurichten, hatte Kürten schon 1965. Doch erst sein genialer Einfall, aus den Basaltblöcken der abgebauten Brückenpfeiler kleine Bruchstücke als Souvenirs zu verkaufen, brachte den Durchbruch. Bis heute wurden 4928 Steinsouvenirs verkauft. Außerdem erhielt Kürten infolge des deutschlandweiten Presseechos so viele Fundstücke, Dokumente und Fotos, dass schnell ein Grundstock für die Ausstellung zusammenkam und vor 30 Jahren das Friedensmuseum eröffnet werden konnte.

Aber damit begnügte sich Hans Peter Kürten nicht. Er wollte auch an das Schicksal der deutschen Kriegsgefangenen in den Lagern von Remagen und Sinzig erinnern. „Hier, wo ihr jetzt sitzt, war das Lager“, wendete Kürten sich an die anwesenden Studenten. Am 8. Mai vor 65 Jahren befanden sich im Lager Remagen 134.029 und im Lager Sinzig 118.563 Gefangene. Die 1213 Toten der beiden Lager sind auf dem Kriegsgräberfriedhof in Bad Bodendorf bestattet. Durch den unerwarteten Fund der Schwarzen Madonna, einer Marienfigur, die ein Insasse des Lagers 1945 aus Ton modelliert hatte, kam Kürten auf die Idee, eine Kapelle für die Madonna zu errichten und in ganz Deutschland dafür zu werben. Auf einen Spendenaufruf hin kamen über 300 000 DM zusammen. 1987 konnte die Kapelle der Schwarzen Madonna eingeweiht werden. Kürten endete seinen Vortrag mit dem Leitspruch, der ihn seit 45 Jahren bewegt und der in der Kapelle eingetragen ist:
„Frühere Fehler dürfen nicht wiederholt werden. Vergeltung ist keine Liebe und Hass kein Boden, auf dem Frieden gedeihen kann.“